Sonntag, 15. Dezember 2013

Cultures: Augenkrebs oder zeitloser Strategieklassiker?

Die Cultures-Saga


Wie ihr wisst, ist mein Laptop vor einer Weile in die ewigen Jagdgründe übergegangen. Deshalb habe ich, vor ein paar Tagen, meinen ganz alten PC wieder aufgebaut. Mein Gedanke war: Alter PC, alte Games. Da griff ich mir den zweiten Teil der Cultures-Saga und habe mich der Nostalgie hingegeben und einen Nachmittag in der knuffigen Wikingerwelt verbracht.
Kurz gesagt ist es ein Strategiespielklassiker aus dem Hause JoWood in Zusammenarbeit mit Funatics Developement, welches im Jahre 2002 auf den Markt kam.


Die Story


Die Story beläuft sich darauf, dass Bjarni, der Hauptheld, eine Vision hat, in der er mit drei Anderen gegen eine riesenhafte Schlange vor einem sich schließenden, ebenso gigantischen Tor kämpft.
Auf den Rat des Dorfdruiden zieht er los und begibt sich auf die Suche nach den drei unbekannten Helden, die ihm in der Vision beistanden und will mit ihnen seiner Eingebung auf den Grund gehen.


Das Spielprinzip


Wie in jedem Strategiespiel ist auch hier das Wichtigste, eine funktionierende Wirtschaft aufzubauen, die euer Dorf auf die Truppenproduktion vorbereitet und auch in Kriegszeiten sämtliche Probleme stemmen kann. Und hier spielt Cultures auch seine Stärke aus.
Das Besondere am Wirtschaftssystem ist seine Verzweigtheit. So beginnt ihr mit dem Haupthaus und einer Hand voll Leuten, die den Grundstein für eure spätere Stadt bilden. Als Erstes baut man zum Beispiel einen Bauernhof, in dem ein Farmer Weizen anbaut. Sobald dieser genug Erfahrung hat, bekommt man die Möglichkeit eine Mühle zu errichten. Der Farmer ist natürlich der Einzige, der genug mit Getreide zu tun hatte, um zu wissen, wie man damit umgeht. Folglich kann nur er zum Müller werden und ein Zivilist übernimmt den Bauernhof. Mit genügend Übung wird der Müller bald auf die Idee kommen Brot zu backen. Ihr errichtet ihm eine Bäckerei und einen Brunnen und so wird euer ehmaliger Müllersmann aus Wasser und Mehl lecker Brote für eure Männer und Frauen herstellen. Am besten stellt ihr ihm noch einen Träger zur Seite und schon steht eure Nahrunsproduktion.
Die anderen Berufszweige sind ähnlich aufgebaut. Hier ein paar Beispiele:

Pilzsammler --> Kräutergärtner --> Druide
Holzfäller --> Schreiner --> Waffenbauer
Steinmetz --> Eisenschürfer --> Schmied --> Waffenschmied

und natürlich gibt es noch mehr.
Zwischen "Cultures - Die Entdeckung Vinlands" und "Cultures 2 - Die Tore Asgards" gibt es natürlich ein paar Unterschiede und Veränderungen was die Wirtschaft angeht. Doch das Grundprinzip bleibt erhalten und gewährleistet auch langzeitig den Spielspaß.
Es gilt natürlich auch im Cultureshaushalt das Prinzip der Arbeitsteilung. Die Männer arbeiten, die Frauen schmeißen den Haushalt. Während der Mann das Feld bestellt, steht seine Gattin am Herd und verfeinert die Nahrung für ihre Familie. Natürlich schläft es sich im warmen Bettchen auch besser, als auf dem Boden und wenn ihr wollt, dann wird sich das Ehepaar im Bett ein wenig vergnügen und kurz darauf kommt auch schon der Klapperstorch und legt ihnen ein Bündel vor die Tür. Sind die Kinderchen erwachsen, werden sie auch in den Berufsalltag entlassen.
Ihr spielt zwar immer als Wikinger, doch gibt es auch andere Völker mit denen ihr regen Handel oder eben auch Krieg betreiben könnt. Ob Maya, Indianer und Inuit oder Sarazenen, Byzantiner und Franken, jede Kultur hat ihre Eigenheiten, die das Spielgeschehen beeinflussen können.


Cultures - Die Entdeckung Vinlands
Cultures 2 - Die Tore Asgards

 

Grafik


Als Strategiespiel, bewegt man sich in der Cultureswelt natürlich in der Vogelperspektive. Es gibt sogar ein paar Zoomstufen. Kommt man aber zu nah ans Geschehen, endet das nicht unbedingt in einem Pixelbrei, aber scharfe Konturen sind was Anderes. Ich persönlich lasse mich aber von grafischen Details nicht stören, denn meiner Meinung nach, haben die Spiele einen wundeschönen, farbenfrohen Grafikstil, der aber nicht zu quitschig ist. Bei einem Spiel aus dem Jahre 2002 sollte man auch keine gestochen scharfen Konturen erwarten
Die einzelnen Level sind mit Liebe zum Detail gestaltet und bieten die ein oder andere kleine Überraschung.


Sound

 

Während die kleinen knuffigen Charaktere ein paar Worte in ihrer Fantasiesprache von sich geben, ist meist eine wunderschöne Hintergrundmusik zu hören, die dem Spieler im Ohr bleibt und auch immer zum Gesehenen passt. Eine Mischung aus Vokalen, Flöten und ein paar Streichern erzeugen eine angenehme Atmosphäre.
Ruhig, wie der Rest des Spiels, lädt auch die Musik dazu ein, eine Hand an der Maus und die andere in der Hose zu haben. Allerdings kann die Musik in Kriegszeiten auch aufbrausender werden.


Fazit


Zum Schluss folgt natürlich noch eine Zusammenfassung.
Wer Strategiespiele mag und nicht unbedingt Wert auf die Grafischen Details legt, der kann mit Cultures auf keinen Fall etwas falsch machen. Die Musik lädt auf jeden Fall zum Weiterspielen ein und das Wirtschaftssystem ist in dieser Form fast einzigartig. Von mir bekommen die Wikinger einen dicken Daumen nach oben. Wem diese Spiele gefallen, der kann auch "Reise nach Nordland" ausprobieren, welches an Cultures 2 angelehnt ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen